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Balkon & Garten - Donnerstag, 16. November 2006  [ zum Archiv ] 
Herbstblätter; Rechte: WDR
Farbenpracht, Immergrünes und alte Äpfel:
Ein herbstlicher Besuch bei Peter Behrens

Heute läuft es einmal etwas anders in unserer Rubrik "Balkon&Garten". Diesmal kommt unser Gartenexperte Peter Behrens nicht zu uns ins Studio, um uns seine Pflanzentipps zu geben, sondern wir besuchen ihn mit unserem Kamerateam in seiner Aachener Gärtnerei. Der Chef von zehn Angestellten zeigt uns heute bei einem Rundgang durch seine Gärtnerei, wie man auch im Herbst und Winter dafür sorgen kann, dass der Garten lebt.

Herbstliche Farbenpracht
Peter Behrens Domäne ist die Staudengärtnerei. Über 700 verschiedene Stauden hat er ständig im Angebot. Allerdings kehrt zwischen den Regalen im Herbst allmählich Ruhe ein. Blickfang ist im Moment der Eingangsbereich der Verkaufsräume. Dafür sorgen Ziergehölze in kräftigen Herbstfärbungen. Besonders auffällig sind dabei japanische Ahornbäume und der Parrotia persica, der Eisenholzbaum.
Gegenüber des Verkaufsraums stoßen wir auf einen Baum, der beim ersten Anblick eher sommerliche Gefühle weckt. Die knallgelben Früchte an seinen Zweigen sind Bitterorangen. Diese Früchte lassen sich im Winter auf der Fensterbank trocknen und verströmen dabei einen herrlichen Duft. Der exotische Baum lässt zwar anderes vermuten, ist aber winterhart. Die duftenden Früchte sind jetzt reif.

Heimische Früchte
Äpfel; Rechte: WDR Auch unsere heimischen Äpfel sind reif für die Ernte. Wer an Äpfeln so gar nichts Exotisches findet, den kann Peter Behrens eines Besseren belehren. In seinem Verkaufsraum kann man weniger bekannte Apfelsorten kennen lernen, probieren und mit den Sorten vergleichen, die wir aus dem Supermarkt kennen. Sogar Seminare über alte Sorten hält Behrens für seine Kunden ab. Da kommen an einem Samstag schon mal 80 Apfel-Interessierte in die Gärtnerei. Sie lernen dabei zum Beispiel bei uns seltene Apfelsorten wie die "Rubinette" kennen. In der Schweiz ist dieser äußerst schmackhafte Apfel der meist verkaufte, bei uns ist er schwer erhältlich, denn die meisten Supermärkte führen ihn nicht. Er erfüllt nämlich die EU-Norm nicht, weil er etwas kleiner ist als die handelsübliche Ware. Den Schweizern sind die EU-Bestimmungen schnuppe: Sie lassen sich die "Rubinette" schmecken. Eine weitere Rarität, die Peter Behrens seinen Besuchern zeigt, ist die "Ananas-Renette". Die alte Apfelsorte stammt aus den Benelux-Ländern und ist seit 1820 im Rheinland heimisch. Ihren Namen verdankt sie ihrem typischen Aroma. Unser Gartenexperte empfiehlt: Wer einen Apfelbaum im Garten pflanzen will, der sollte einfach eine alte Apfelsorte wählen. Dann hat man immer eine Alternative zu den handelsüblichen Äpfeln.

Farbkräftige Lieblingspflanze
Wir fragen Peter Behrens nach seiner Lieblingspflanze. Es ist der Federbuschbaum mit dem klangvollen lateinischen Namen Fothergilla. Auch er bietet eine typisch kräftige herbstliche Blattfärbung. Im Frühling erfreut er durch seine charakteristischen Blüten, denen er seinen Namen verdankt. Wenn man ihn durch regelmäßigen Schnitt klein hält, dann kann man ihn sogar in einem größeren Balkonkasten halten.

Immergrüne Wintergesellschaft
Das mit den schönen Herbstfarben dauert natürlich nicht ewig, deshalb sind gerade für die Wintersaison Pflanzen gefragt, die nicht ihr Laub verlieren und das ganze Jahr über grün bleiben. Peter Behrens zeigt uns einige davon. Zum Beispiel Klassiker wie Thuja oder Buchsbaum, die auch gerne in Form geschnitten werden.
Buchsbaum; Rechte: WDR Auch immergrün und in den letzten Jahren beliebt geworden: Bambus in verschiedenen Größen. Sein leichtes Rascheln beruhigt, er verbreitet asiatisches Flair im Garten, bietet Wind- und Sichtschutz und ist pflegeleicht. Beim Bambus gibt es nur ein einziges Problem, das man als Gartenbesitzer unbedingt im Blick haben muss: Leider breiten sich die Wurzeln des Bambus, die Rizome, bei einigen Bambus-Arten ungeheuer kräftig aus. Sie kommen teilweise mehrere Meter von der Mutterpflanze entfernt aus dem Boden und bringen dabei so eine unbändige Kraft auf, dass sie auch Pflasterungen sprengen können. Peter Behrens empfiehlt die Auswahl von Bambusarten, die horstartig wachsen, also keine extreme Ausdehnung erreichen. Entscheidet man sich trotzdem für eine Rizom bildende Art, ist es ganz wichtig, beim Pflanzen eine Rizomsperre (eine Plastikumrandung aus Hartplastik) kreisförmig um die Pflanze herum einzugraben, damit das Wurzelwachstum begrenzt wird. Solche Sperren sind im Gartenhandel erhältlich. Dort sollte man sich auch beraten lassen, wie man dieses Hilfsmittel am besten einsetzt.
Ganz klassische Immergrüne sind die Nadelgehölze. Nicht jeder mag sie im Privatgarten, manche nennen sie spöttisch "Friedhofsgehölze". Dafür sind sie jedoch recht pflegeleicht, allen voran der inzwischen weit verbreitete Thuja-Baum. Allerdings: Nicht alle Nadelgehölze sind immergrün. Die Goldlerche zum Beispiel bekommt eine kräftige Herbstfärbung und verliert dann ihre Nadeln. Außerdem sind nicht alle Nadelgehölze für den gepflegten Vor- oder Reihenhausgarten geeignet. Die Sequoia zum Beispiel, eine Zypressenart, kann unter günstigen Umständen bei uns über 60 Meter hoch werden.
Für den Hausgarten taugt besser ein Gewächs, das jetzt im Herbst nicht nur glänzende sattgrüne Blätter bietet, sondern auch einen bunten Beerenschmuck: Der Ilex, die Stechpalme, die man auch als Gruppe zu einer immergrünen Hecke pflanzen kann. Legt man Wert auf den herbstlichen Beerenschmuck, muss man allerdings männliche und weibliche Ilex-Pflanzen zusammen pflanzen. Peter Behrens erlaubt uns einen Blick in den Garten seiner Eltern. Der ist ein hervorragendes Beispiel für einen Garten, der dank immergrüner Pflanzen auch den ganzen Winter über nicht trist und langweilig aussehen wird. Die Basis bildet hier eine Struktur gebende Wand aus Rhododendron-Sträuchern. Die blühen üppig im Mai und Juni. Im Vordergrund sorgen Stauden dafür, dass auch in der restlichen Zeit immer irgendein Farbtupfer vorhanden ist. Jetzt im Herbst übernehmen diese Rolle Eisenhut und Ananas-Salbei. Auch Raritäten gibt's hier: Der Magnolienbaum wirft anders als seine meisten Artgenossen im Winter seine Blätter nicht ab. Auch der Lorbeerschneeball bleibt immer grün und zeigt ab Oktober den ganzen Winter hindurch weiße Blüten.

Fachkundige Pflanztipps
Frostiges Blatt; Rechte: WDRBevor die Nachtfröste kommen, kann man immergrüne Pflanzen noch in den Boden bringen. Jetzt wurzeln sie noch an. Peter Behrens zeigt, wie man's macht.
Die ausgehobene Erde sollte man mit Pflanzerde aus dem Gartenhandel aufbereiten. Die Erde wird so luftiger, die Wurzeln können sich besser ausbreiten, Wasser und Sauerstoff aufnehmen. Bevor man die Pflanze aus dem Topf nimmt und einsetzt, wird die Pflanzerde eingearbeitet. Die Pflanze sollte so tief eingegraben werden, wie sie im Topf gestanden hat. Eines ist sehr wichtig: Immergrüne Pflanzen müssen auch im Winter ab und an gegossen werden, weil sie über ihre Blätter an wärmeren Tagen Wasser verdunsten. Das sollte man jedoch nur an frostfreien Tagen tun. Dann aber nicht zu sparsam. Peter Behrens warnt besonders vor kalten Sonnentagen im Januar. Die können die Pflanze schnell austrocknen.

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